Geblitzt und ausgebremst

Meistens verhalten sich die Menschen im alltäglichen Leben ganz normal. Es gibt aber Situationen, in denen man sich wirklich fragen muss, was für einen Auftrag die betreffenden Personen in dem Moment haben. Ich erlebe folgende Szene zum Beispiel immer wieder.

Ich fahre mit meinem Kraftfahrzeug auf einer Landstraße. Das Verkehrsschild für die zulässige Höchstgeschwindigkeit zeigt sagen wir mal "70". Nehmen wir einfach mal an, dass im Wagen vor mir ein schönes Mädchen fährt. Es könnte auch ein alter Mann sein oder meinetwegen auch ein junger.

Im Wagen vor mir fährt also dieses schöne Mädchen, nennen wir sie Waltraud, so etwa 100 km/h bei erlaubten 70. Wir nähern uns einem Blitzer, der am Wegesrand auf seine Opfer wartet wie die Zecke im Gras. Und weil es nun einmal seine Aufgabe ist und der Name es ja auch suggeriert, blitzt es tüchtig als Waltraud die Radarfalle passiert.

Soweit so ärgerlich. Doch was nun passiert mutet seltsam an. Nachdem Waltraud registriert hat, dass sie nicht an einem Fotoshooting teilgenommen hat, sondern die Fahrerlaubnis in Gefahr ist, reduziert sie die Geschwindigkeit durch Betätigung der Bremse, um dann die nächsten 10 Kilometer mit 45 weiterzufahren.

Als Hinterherkriechender frage ich mich in diesem Moment: macht das jetzt noch Sinn? Soll die Argumentation beim auf den Bußgeldbescheid folgenden Einspruch darauf hinaus laufen, dass sie ja schließlich im Durchschnitt auf 10 Kilometer sehr viel langsamer als 70 gefahren ist? Es wird ihr Geheimnis bleiben, denn sie fährt die nächste Ausfahrt ab - mit 30 - und ich werde sie nie wieder sehen.

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